09.03.2018
Der Puls auf über 180 und viele graue Haare mehr

Vorbem. der Redaktion: Achtung, ein Bericht mit Überlänge, aber es lohnt sich durchzuhalten! Als wäre man in der Halle gewesen. Danke, Alex!

Am letzten Sonntag kam es zum Spitzenspiel der Kreisliga Düsseldorf/Neuss Osterath 2 gegen Grafenberg 2, also Dritter gegen Vierter. Beide Mannschaften waren punktgleich mit dem Tabellenzweiten ISD und im Aufstiegsrennen durfte sich keine der beiden Mannschaften eine Niederlage erlauben. Wir traten zwar nicht vollzählig an, aber immerhin hatten wir gesunde 10 Spieler, die alles für den Sieg geben wollten. Zu diesem Topspiel hatten wir richtig viel Unterstützung von unseren Familien und am Anschreibetisch drückten uns Rainer, Samuel und Tobi, der leider nicht fit genug war um zu spielen, die Daumen. Lars hatte bereits vorher angekündigt, dass es nach dem Spiel Bier geben würde (der 100er vom letzten Spiel) und so war die extra Motivation eigentlich gegeben. ;-)

Es war angerichtet, und das Spiel sollte die bisherige Krönung der Saison werden. Beide Mannschaften starteten recht nervös und trafen ihre ersten Würfe nicht, sodass es nach drei Minuten nur 2:2 stand. Es deutete sich ein von Defensive geprägtes Spiel an. Grafenberg spielte eine aggressive Manndeckung und wir versuchten uns an einer 3-2-Zone. Das erste Viertel stand im Zeichen der Centergiganten beider Mannschaften. Sie lieferten sich ein tolles Duell, in dem Lars die Oberhand behielt. Es konnte sich aber keine Mannschaft richtig absetzen und mit der letzten Sekunde traf Marc den Buzzerbeater-3er zur 16:14-Führung nach 10 Minuten.
Im zweiten Viertel dasselbe Bild: Beide Mannschaften waren absolut gleichwertig. Paulo eröffnete das Viertel mit einem schönen Korb nach einem Backdoor-Cut. Anschließend ging offensiv für eine lange Zeit aber nichts. Wir schickten dagegen Grafenberg ganze 11 Mal an die Freiwurflinie. Zum Glück hatte Grafenberg keine gute Quote, sodass Tom mit einem schönen Floater in der 14. Minute zum 20:20 ausglich. Man merkte, dass das Spiel deutlich ruppiger wurde. In der Verteidigung fehlte uns aber noch eine Portion an Extra-Energie, um das Spiel zu übernehmen. So lagen wir zur Halbzeit mit 29:31 zurück.

In der Halbzeitpause sammelten wir uns und vor allem René wollte noch eine Duftmarke setzen, bevor er am Ende des 3. Viertels nach Mannheim los musste. Er, Lars und Yu trugen uns offensiv durch dieses Viertel. René spielte seine Schnelligkeit aus, Lars seine Skills am Brett und Yu vernaschte einige Male im 1-gegen-1 seine Gegenspieler. Grafenberg fing jetzt unverständlicherweise an, mit den Schiedsrichtern zu diskutieren und kassierte direkt zwei technische Fouls in dem Viertel. Wir hatten allerdings jetzt ein Problem. Grafenbergs Nr. 13 fing an, seine 3er zu treffen. Ganze vier Stück schenkte er uns ein und so blieb es ein sehr enges Spiel. Spielstand nach drei Vierteln 50:51 gegen uns.

Es war folglich alles für den Showdown angerichtet.

Grafenberg versuchte es jetzt vor allem über ihren Center, der sich mit allem, was er hatte, unter dem Korb mehrere Male durchwühlte. Aber jetzt waren wir da und Kristof übernahm das Zepter. Nachdem Lars fast konsequent gedoppelt wurde, nutzte Kristof die Freiräume konsequent aus und erzielte in dem Viertel 9 Punkte. René verschob die Fahrt nach Mannheim noch etwas nach hinten und belohnte sich dafür direkt mit einem 3er. Das Spiel wurde jetzt immer hitziger und in der 37. Minute kassierten Lars und ein Grafenberger jeweils ein T und es stand 58-60 gegen uns.
Das ganze Team wollte dieses Spiel aber unbedingt noch gewinnen.
Lars glich das Spiel aus und Grafenberg traf nur einen von drei Freiwürfen. Noch zwei Minuten. Kristof zieht zum Korb und wird gefoult und trifft beide Freiwürfe 62:61 für uns. Dann wird die Zone dicht gemacht und wir stealen den Ball aus unserer Zone und Kristof setzt zu einem Hook-Shot mit links an. Dieser tanzt ein wenig auf dem Ring, fällt aber. 64:61. Wieder wird gut verteidigt und Lars gefoult. Er trifft einen und es steht in der letzten Minute 65:61 für uns. Auf der Gegenseite trifft Grafenberg einen Freiwurf und anschließend treffen wir unseren Wurfversuch nicht. 65:62. Dann erspielt Grafenberg sich einen guten Wurf und versenkt den 3er zum Ausgleich.

65:65 und noch 12 Sekunden zu spielen! Auszeit.
Coach Alex malt ein Play auf und es wird sogar umgesetzt und René hat den Ball. Er zieht zum Korb, stoppt an der Freiwurflinie und nimmt einen schwierigen Schuss am Mann. Leider daneben. Es gibt Verlängerung.

Die Verlängerung begann mit einem Schock. Kristof holte sich sein 5. Foul ab, aber er pushte alle, dass sie bloß weiter Gas geben sollten. Für ihn kam Lukas ins Spiel und er zeigte, dass er eine tolle Verlängerung spielen kann. Er machte mit Lars die Zone dicht und angelte sich Rebound um Rebound. Offensiv spielten wir wieder über Lars, der mit seiner Klasse die ersten 5 Punkte erzielte. Nun bekommt auch Tom sein 5. Foul und Marc ist wieder dabei. Grafenbergs Center wollte sich aber nicht geschlagen geben und glich in der 43. Minute zum 70:70 aus. Die Nerven waren aufs äußerste gespannt.
Lukas wühlte sich am Korb durch und wird gefoult. Er macht einen von zwei zum 71:70. Letzte Minute und Grafenberg im Angriff.

Wir verteidigen mit einer Intensität, die ich so noch nicht oft von uns gesehen habe. Grafenberg will das Foul haben, bekommt es aber nicht. Wir hingegen wollen einen Fastbreak spielen, den Grafenberg unterbindet und richtigerweise mit einem unsportlichen Foul bestraft wird. Somit war der Grafenberger Center raus. Da die Bank weiter motzte bekamen auch sie noch ein T. Somit ging René an die Linie und versenkte die ersten beiden, wirft den dritten Freiwurf aber daneben. 73-70 für uns. Grafenberg kann wieder nicht punkten und Lukas wird gefoult, trifft aber keinen. Grafenberg hat noch eine letzte Chance, der 3er geht aber daneben. So gewinnen wir verdient dieses denkwürdige Spiel, welches für einige graue Haare mehr bei Coach Alex gesorgt hat.
Nun konnte gefeiert werden. :-D

Endstand 73:70 für OTV 2

Punkte: Marc 3 Punkte, Yu 7, Lars 21, Kristof 17, René 15, Tom 2, Lukas 4, Paulo 2 und Lutz 2
Freiwurfquote: 17/35 = 49%
Fazit:
Was für ein super Spiel von beiden Mannschaften. Keine Mannschaft schaffte es mit mehr als 4 Punkten führen und von der Spannung her war es nicht zu toppen. Einen Dank an die Schiedsrichter, den Anschreibetisch, an unsere Zuschauer und an die komplette Mannschaft für dieses Spiel, auch wenn einige nicht ganz so viel Spielzeit hatten. So ging es mit einem wohlverdienten Radler unter die Dusche und dieses Spiel werden wir so schnell nicht vergessen.

Weiter geht es übernächsten Samstag zum Auswärtsspiel nach Jüchen, wo wir einiges wieder gut zu machen haben.

A. Seidemann-Klamant


 

ZurückWeiter